Im Grab des 542 verstorbenen Heiligen Caesarius von Arles wurde ein blassblauer Reservedruck gefunden, der als frühester Fund seiner Art in Europa gilt. Damals wurde zum Färben noch die einheimische Pflanze Färberwaid eingesetzt.

 

 

Blaudruck ist ein historisches Handwerk, das im 17. Jahrhundert über England, Belgien und Holland aus den indischen Kolonien nach Deutschland importiert wurde. Er wurde vor allem für Bettzeug, Vorhänge und Frauenkleidung eingesetzt.

Ein Tuchmacher Namens Jeremias Neuhofer begründete die erste Blaudruckerei im Jahre 1689 in Augsburg. 1734 wurde in Minden-Ravensberg eine Zunft für das Blau- und Schönfärberhandwerk gegründet. Weitere Zünfte entstanden bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.

 

 

Anfangs wurden nur Leinenstoffe bedruckt, seit dem 18. Jahrhundert auch Halbleinen- und Baumwollstoffe. Da vor der Industrialisierung Reichtum vor allem über teuere Stoffe und aufwändige Stickereien und Verarbeitungsformen ausgedrückt wurde, galt Blaudruck, bei dem vorwiegend handgewebte Leinenstoffe der ländlichen Bevölkerung bedruckt wurden, als Kunst der armen Leute. Die Industrialisierung und der damit aufkommende maschinelle Walzendruck bedeuteten für die meisten Blaudruckwerkstätten das Aus. Heute existieren nur noch wenig Handwerksbetriebe, die die Herstellung der Model und die alten Drucktechniken beherrschen. Industriell wird der Blaudruck nicht hergestellt.

 

 

Blaudruck ist ein wichtiges Element in der sorbischen Tracht. Hier wird er für Jacken, Röcke und Schürzen eingesetzt. Besonders kunstvoll gearbeitet sind Schürzen, die auf der Vorder- und Rückseite mit unterschiedlichen Mustern bedruckt sind.

 

 

Der Burgenländische Indigo-Handblaudruck wurde mit 2010 in das nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbe in Österreich der UNESCO aufgenommen.

 

Quelle: Wikipedia

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